Barrierefreiheit im E-Mail-Marketing: Inklusive Strategien

Barrierefreiheit im E-Mail-Marketing

Inklusive Strategien für 2025

Wie du dich auf das neue Barrierefreiheitsgesetz vorbereitest und neue Chancen für digitale Inklusion nutzt

Das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, das im Juni 2025 in Kraft tritt, wird die digitale Kommunikation grundlegend verändern. Dieser Artikel erklärt, was Barrierefreiheit im E-Mail-Marketing bedeutet, welche gesetzlichen Anforderungen für barrierefreies E-Mail-Marketing auf Unternehmen zukommen und wie sie sich darauf vorbereiten können. Wir beleuchten die Herausforderungen, aber auch die Chancen, die barrierefreie Kommunikation bietet – von der Erschließung neuer Zielgruppen bis hin zu einem verbesserten Markenimage und einer optimierten Nutzererfahrung.

Die Bedeutung von Barrierefreiheit im digitalen Zeitalter

Was würde passieren, wenn ein Fünftel deiner Zielgruppe deine E-Mail-Kampagnen nicht lesen könnte? Genau das geschieht täglich, wenn wir Barrierefreiheit im E-Mail-Marketing ignorieren. Barrierefreiheit im E-Mail-Marketing bedeutet, dass deine Nachrichten von jedem gelesen und verstanden werden können – unabhängig von Sehbehinderungen, Farbenblindheit oder der Nutzung von assistiven Technologien wie Screenreadern. Barrierefreie E-Mails verbessern nicht nur die Zugänglichkeit, sondern auch die allgemeine Nutzererfahrung. Dies kann zu höheren Engagement-Raten, besserer Zustellbarkeit und einer Stärkung der Markenwahrnehmung führen. Unternehmen, die Barrierefreiheit priorisieren, können sich von Wettbewerbern abheben und ihre Reichweite vergrößern.

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz: Mehr als nur Vorschriften

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz zielt darauf ab, eine inklusivere digitale Welt zu schaffen. Es betrifft im Prinzip alle, die E-Mail-Marketing betreiben, wobei es Ausnahmen für Kleinstunternehmen gibt. In Deutschland und Österreich sind Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz unter 2 Millionen Euro von bestimmten Anforderungen ausgenommen. Trotzdem ist es für alle Unternehmen ratsam, sich vorzubereiten, da Barrierefreiheit nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine Chance zur Erweiterung der Zielgruppe darstellt.

Dein Fahrplan zur Barrierefreiheit: Praktische Schritte für barrierefreie E-Mail-Kampagnen

Um dich optimal auf die kommenden Änderungen vorzubereiten, empfehlen sich folgende Schritte:

  1. Führe einen Barrierefreiheits-Check deiner aktuellen E-Mails durch. Sind sie für Screenreader geeignet? Haben deine Bilder Alt-Texte?
  2. Schule dein Team in Sachen Barrierefreiheit. Vom Designer bis zum Copywriter sollten alle die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) kennen und anwenden können.
  3. Teste deine E-Mails regelmäßig mit verschiedenen assistiven Technologien wie Screenreadern. Ein empfehlenswerter Screenreader ist NVDA (NonVisual Desktop Access), ein kostenloser und quelloffener Screenreader für Windows. Du kannst ihn von der offiziellen NVDA-Website (https://www.nvaccess.org/download/) herunterladen.
  4. Plane dein Budget für notwendige Anpassungen. Barrierefreiheit kostet zwar etwas, aber der Return on Investment in Form von verbesserter digitaler Inklusion wird dich überraschen.

Technische Herausforderungen meistern: Screenreader-kompatible E-Mail-Kampagnen erstellen

Die Kompatibilität mit verschiedenen E-Mail-Clients und Geräten ist eine der größten Hürden. Aber sieh es als Chance: Eine E-Mail, die barrierefrei ist, funktioniert meist auch besser auf verschiedenen Plattformen.Moderne E-Mail-Marketing-Tools bieten oft schon Funktionen für barrierefreie Gestaltung an. Der Trick ist, sie richtig zu nutzen.  Achte besonders auf eine klare HTML-Struktur, aussagekräftige Alt-Texte für Bilder und ausreichende Farbkontraste. Diese Elemente sind entscheidend für die Erstellung von screenreader-kompatiblen E-Mail-Kampagnen.

Regionale Unterschiede: Deutschland und Österreich im Vergleich

In Deutschland tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) am 28. Juni 2025 in Kraft. Österreich hat mit dem Web-Zugänglichkeits-Gesetz (WZG) und dem Barrierefreiheitsgesetz (BaFG) bereits früher Schritte in Richtung digitaler Barrierefreiheit unternommen. Ein wichtiger Unterschied: In Österreich gilt das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG) auch für Websites der Privatwirtschaft, was über die deutschen Regelungen hinausgeht. Zudem gibt es in Österreich eine zentrale Monitoring- und Beschwerdestelle, während in Deutschland die Überwachungsmechanismen weniger zentralisiert sind.

Chancen für alle Unternehmen:
Barrierefreie E-Mail-Templates erstellen

Selbst wenn dein Unternehmen von einigen Anforderungen ausgenommen ist, lohnt es sich, über Barrierefreiheit nachzudenken. Die Vorteile sind vielfältig: Die Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen ist einer der bedeutendsten Vorteile barrierefreier Kommunikation. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben weltweit etwa 1,3 Milliarden Menschen mit einer Form von Sehbehinderung. Das entspricht etwa 17% der Weltbevölkerung – ein enormes Potenzial für Unternehmen, die ihre Reichweite vergrößern möchten. Barrierefreies E-Mail-Marketing ermöglicht es, diese bedeutende Gruppe von Menschen besser zu erreichen und einzubeziehen. Dabei geht es nicht nur um Menschen mit dauerhaften Behinderungen, sondern auch um solche mit temporären Einschränkungen oder situativen Barrieren.

Denk an Personen, die ihre E-Mails in lauten Umgebungen lesen oder an ältere Menschen mit nachlassender Sehkraft. Indem du barrierefreie E-Mail-Templates erstellst, machst du sie für ein breiteres Spektrum von Nutzern zugänglich und erhöhst damit potenziell deine Kundenbasis. Darüber hinaus kann die Implementierung barrierefreier Lösungen zu einer Verbesserung des Markenimages und der Kundenbindung führen. Unternehmen, die sich für Inklusion einsetzen, werden oft positiv wahrgenommen, was zu einer stärkeren Kundenloyalität und positiver Mundpropaganda führen kann. Nicht zu vergessen sind potenzielle finanzielle Anreize durch Steuervergünstigungen, die in einigen Ländern für Investitionen in Barrierefreiheit angeboten werden. Schließlich verschafft die frühzeitige Anpassung an Barrierefreiheitsstandards einen Wettbewerbsvorsprung, da du besser auf zukünftige gesetzliche Anforderungen vorbereitet bist und dich als Vorreiter in deiner Branche positionieren kannst.

Innovative Ansätze: Kooperationen für mehr Inklusion

Eine vielversprechende Strategie für Unternehmen jeder Größe ist die Zusammenarbeit mit Organisationen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Warum nicht spezielle Veranstaltungen wie Workshop-Tage mit praktischen Inhalten initiieren? Diese Kooperationen bieten zahlreiche Vorteile und erschließen neue Potenziale für beide Seiten. Für Unternehmen ergeben sich Chancen, neue Talentpools zu erschließen und von der Kreativität vielfältiger Teams zu profitieren. Gleichzeitig können sie ihr Markenimage stärken und sich besser auf kommende gesetzliche Anforderungen vorbereiten.
Menschen mit Behinderungen und ihre Organisationen profitieren durch verbesserte Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt und die Chance, Arbeitgeber direkt für ihre Fähigkeiten und Potenziale zu sensibilisieren. Praktische Umsetzungsmöglichkeiten könnten interaktive Workshops, Fachvorträge, gemeinsame Projektarbeiten oder Mentoring-Programme umfassen.

Stell dir vor, dein Marketingteam entwickelt gemeinsam mit Menschen mit Sehbehinderungen neue Ideen für barrierefreie E-Mail-Kampagnen. Die daraus resultierenden Innovationen könnten nicht nur inklusiver, sondern auch kreativer und effektiver sein. Eine spannende Ergänzung zu diesen Workshops wäre der Einsatz von KI-Modellen. Rege dein Marketingteam an, passende KI-Tools zu identifizieren, die während der Workshop-Tage getestet und eingesetzt werden können. Diese KI-Modelle könnten beispielsweise bei der Erstellung barrierefreier Inhalte unterstützen, alternative Textbeschreibungen für Bilder generieren oder sogar die Zugänglichkeit von E-Mail-Designs in Echtzeit bewerten. Die Kombination aus menschlicher Expertise und KI-Unterstützung könnte zu bahnbrechenden Lösungen im barrierefreien E-Mail-Marketing führen. Durch solche Initiativen zeigst du nicht nur soziale Verantwortung, sondern profitierst auch von einzigartigen Perspektiven und Fähigkeiten. Es fördert eine inklusive Unternehmenskultur und kann zu Lösungen führen, die allen zugutekommen. Wie könntest du solche Kooperationen und den Einsatz von KI in deinem Unternehmen umsetzen?

Barrierefreiheit als Wettbewerbsvorteil

Barrierefreiheit ist mehr als nur Gesetzestreue – es ist eine Investition in die Zukunft. In einer Zeit, in der personalisierte Kommunikation König ist, ist Barrierefreiheit dein Ass im Ärmel. Sie zeigt, dass du jeden Kunden wertschätzt und bereit bist, die extra Meile zu gehen .Jede barrierefreie E-Mail ist eine Einladung an einen potenziellen Kunden, der sonst vielleicht außen vor geblieben wäre. Es ist deine Chance, neue Märkte zu erschließen und deine Marke als inklusiv und fortschrittlich zu positionieren.

Der Weg zu inklusivem Marketing-Erfolg

Barrierefreiheit im E-Mail-Marketing mag anfangs wie eine Herausforderung erscheinen, aber sie ist dein Ticket zu einer größeren, engagierteren Zielgruppe. Sie ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll und ethisch richtig. Welche ersten Schritte wirst du heute unternehmen, um deine E-Mail-Kommunikation inklusiver zu gestalten? Denk daran: Jede Anpassung in Richtung Barrierefreiheit ist ein Schritt zu einem erfolgreicheren, inklusiveren Marketing. Die Zeit zu handeln ist jetzt – deine zukünftigen Kunden werden es dir danken.


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